Enkh Jargal Dandarvaanchig – Pferdekopfgeige (Morin Hoor), Unter- und Obertongesang
Enkh Jargal, das Stimmwunder aus der Mongolei, wandelt zwischen den Kulturen. Mit seinem Spiel auf der Morinhoor und der Perfektion seines Gesanges (Unter- und Oberton) liebt er es, seine traditionellen Wurzeln mit moderner, westlich geprägter Musik und Improvisation zu verschmelzen. So gelingt es ihm schon nach wenigen Takten und Tönen, dem Publikum den Duft und die Schönheit der mongolischen Steppe und Weite vor Augen und Ohren zu führen. Ein wahrer Genuss für die Sinne.
Enkhjargal Dandarvaanchig stammt aus der Taiga der Nordmongolei, nahe der sibirischen Grenze, wo man ansonsten mehr Bären und Wölfe trifft als Menschen Er wurde 1968 in Ulaanbaatar/Mongolei geboren und wuchs in Altanbulag auf, einem kleinen Dorf nahe der russischen Grenze. Er studierte am Musik-Konservatorium in Ulaanbaatar (1990-1992). Sein Lehrer war Professor G. Jamjan, der bekannteste und beste Morin Hoor –Meister der Mongolei. Schon während seiner Ausbildung spielte Enkhjargal mit seinem ersten Morin Hoor–Quintett im mongolischen Fernsehen und tourte mit verschiedenen Staatsensembles durch das ganze Land, um die mongolische Volksmusik zu pflegen. Durch seinen familiären Hintergrund (Enkhjargal) Vater zog sich hmmmm spüst sich gut anaufs Land zurück um Pferde zu züchten, woran er selbst auch Anteil hat) ist Enkhjargal eng verwurzelt mit dem traditionellen und nomadischen Lebensgefühl seines Volkes.
1993 gelangte er zum ersten mal mit der Gruppe „Altain Orgil“ nach Deutschland, wo er unter anderem auch Rüdiger Oppermann kennen lernte. Mit ihm und auf dessen Klangwelten Festivals spielte er die letzten neun Jahre nicht nur in Deutschland, sondern auch im europäischen Ausland und den USA zahlreiche Konzerte. Die letzten Konzert-Tourneen führten ihn auf die Schweizer Expo, nach Madrid, Gran Canaria und Paris, um nur einige zu nennen. Nebenbei war und ist er immer wieder gern gesehener Gastmusiker oder Sänger bei verschiedenen Projekten: mit Peter Götzmann zelebriert er den mongolischen HipHop, mit Rainer Granzin im Duo zeigt er sich auch gerne einmal von der jazzigen Seite und in der Formation Zangina mit Christian Auer, gewann er den Creole Weltmusikpreis Baden-Württemberg 2009.
Die Pferdekopfgeige, genannt Morin Hoor, ist ein zweisaitiges Streichinstrument, welches am oberen Halsende von einem hölzernen Pferdekopf geziert wird. Sie ist das wichtigste Musikinstrument der Mongolen, und gilt als ein Nationalsymbol der Mongolei. Auf ihr kann man neben traditioneller Musik auch Europäische Klassik, Jazz, Weltmusik, also nahezu alle Stilrichtungen spielen!
Das Pferd ist der zentrale Lebensinhalt der Nomaden. So erinnert der Rhythmus der traditionellen und klassischen Hofmusik immer auch an galoppierende Pferde. Man spielt sie aber auch, wenn das Muttertier bei Kamelen, Schafen oder eben Pferden ihr Junges nicht trinken lassen will; oder wie die Alten sagen, um die guten Geister zu rufen, wenn eine Jurte, also ein mongolisches Zelt, als neuer Lebensraum eingeweiht werden soll. Heute gibt es ganze Pferdekopfgeigen-Orchester, die diese traditionelle Musik in die ganze Welt tragen…